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Alternativen zum Erdgas 

Obwohl die Notwendigkeit der Abkehr von fossilen Brennstoffen, insbesondere im Hinblick auf die Umwelt, schon seit mehreren Jahren diskutiert wird, hat uns erst die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise mit dem drohenden absoluten Lieferstopp von sonst ständig verfügbarem Gas und den unvorhersehbaren Preissteigerungen dazu gezwungen, ernsthaft über alternative Energiequellen nachzudenken und sofort zu reagieren.  

Die Natur bietet uns die Möglichkeit, das Potenzial der Biomasse und der Solarenergie zu nutzen. Mit der Flexibilität der Thermoöl-Technologie können dann Backöfen und Bäckereien ganz ohne den Einsatz herkömmlicher Energiequellen beheizt werden. Der dramatische Anstieg der Gas- und Strompreise für Bäckereien hat einen normal funktionierenden Cashflow in einen Alptraum verwandelt, aus dem wir leider nicht aufwachen können, sondern lernen müssen, vorübergehend damit zu leben. Auch wenn die Situation in den schwarzen Szenarien derzeit unlösbar erscheint, ist ein Umdenken in der traditionellen Backwarenherstellung notwendig, um die Nutzung der Abfallenergie in den Bäckereien zu maximieren. Die Gesellschaft Kornfeil hat damit langjährige Erfahrung.  

Das Angebot von Ofentechnologien für Bäckereien ist heute sehr breit. Und da die Größe der Öfen und die technologischen Verfahren sehr unterschiedlich sind, ist es schlicht unmöglich, einen einfachen Leitfaden für die Lösung der Energie- und Wirtschaftskrise zu geben. Der gemeinsame Nenner ist jedoch die Notwendigkeit, die Energiekosten zu senken mit der Möglichkeit der vollständigen Unabhängigkeit vom Erdgas sowie der umfassenden Nutzung von Abfallenergien in Bäckereien, die zu Einsparungen beim Erdgasverbrauch führt.  

Im Folgenden möchte ich Ihnen die Möglichkeiten alternativer Energieträger für das Backen vorstellen, deren Einsatz in der Produktion durch Förderprogramme der Europäischen Union maßgeblich unterstützt wird, wie z.B. die Sanierung von Backöfen, Photovoltaikanlagen und die Verbrennung von Biomasse.  

Die Flexibilität vom Thermoöl  

Thermoöl als Wärmeträger bietet die Flexibilität, andere Energiequellen zu nutzen, die in der Regel außerhalb des Produktionsbereichs der Bäckerei installiert werden. Durch seinen Einsatz werden längere Produktionsausfälle vermieden. Auch wenn der wichtigste Faktor bei der Suche nach alternativen Heizmöglichkeiten die schnelle wirtschaftliche Rentabilität ist, leisten Sie mit dem Umstieg von fossilen Brennstoffen auf die Verbrennung von Biomasse oder auf Solarenergie sowie mit der optimalen Nutzung von Abfallenergie einen wichtigen Beitrag zum dringend benötigten Umweltschutz und sorgen für eine vollständige oder teilweise Unabhängigkeit vom derzeit politisch riskanten Erdgas.  

BioTherm – Thermoölkessel, der Ihr Geld und die Umwelt schützt 

Der BioTherm-Thermoölkessel nutzt als Wärmeenergiequelle Holzhackschnitzel und Holzpellets, eine im Vergleich zu Erdgas wirtschaftlich günstigere und umweltfreundlichere Energiequelle. Es handelt sich um vollautomatische Heizanlagen, die in Kombination mit dem Ekoblok-System alle geltenden EU-Umweltnormen erfüllen. Der BioTherm-Thermoölkessel wird an ein bestehendes Thermoöl-Heizungssystem angeschlossen und benötigt den Aufbau eines Brennstofflagers für Hackschnitzel entweder in loser Schüttung oder, wie bei Pellets, in Silos. 

Hackschnitzel – der günstigste Brennstoff zum Backen  

Holzhackschnitzel sind mit Preisen um 20 €/1 MW der kostengünstigste Brennstoff für die Beheizung von Thermoölkesseln. In 1 kg Hackschnitzel stecken 2,8 kW Energie bei einem Feuchtigkeitsgehalt von max. 30 %, der für die volle Kesselleistung notwendig ist. Die Handhabung und Lagerung von Hackschnitzel ist allerdings im Vergleich zu Pellets etwas anspruchsvoller.  

Pellets – ein komfortabler Energieträger für BioTherm   

Einfachere Lagerung und leichterer Transport machen aus Pellets einen viel komfortableren Brennstoff. 1 kg Pellets enthält eine Leistung von 4,8-5 Kilowatt. Ihr Preis befindet sich jedoch derzeit im Aufwärtstrend und liegt zwischen 44 und 60 €/1 MW.  

Solarenergie in Bäckereien  

Der Einsatz von Solarenergie ist in allen Bäckereien unabhängig von ihrer Größe sinnvoll, denn Strom kann nicht ersetzt werden. Die aus Photovoltaikanlagen gewonnene Energie kann auch zum Backen verwendet werden. Es ist allerdings damit zu rechnen, dass die unten vorgestellten Lösungen ihre Grenzen und Regeln haben. 

Solarenergie kann nur in Bäckereien mit Thermoöl-Öfen oder logischerweise mit Elektroöfen genutzt werden. In das Heizungssystem muss ein Thermoöl-Elektrokessel mit entsprechender Leistung eingebaut werden, wobei man bereits bei seiner Auswahl wissen muss, für welche Art von Öfen und vor allem wann er verwendet werden soll. Traditionellerweise wurde immer in der Nacht gebacken, trotzdem zeigen Beispiele aus der ganzen Welt, dass es möglich ist, die Produktion so zu planen, dass ein möglichst großer Teil der Herstellung während des Tages zur freien Energiezeit stattfindet, gerade wegen der Nutzung der Solarenergie. Die Produktion am Tag bietet die Möglichkeit, mehrmals am Tag frische Backwaren auszuliefern, ein interessantes Thema in einer Situation, in der die Verbraucher immer höhere Ansprüche stellen.  

Bei einer Kombination aus PV und Thermoöl-Elektrokessel bleibt ein herkömmlicher Erdgaskessel als Reserve für den Winter und wenn die Sonne nicht scheint.  

Für die Herstellung von 1000 kg Brot pro Stunde werden etwa 400 kW Wärmeleistung benötigt, einschließlich des Energieverbrauchs für das Aufgehen und Backen. Die Energiespeicherung im Öl während des Tages für das Backen über Nacht ist jedoch problematisch, da für das Backen eine große Energiemenge benötigt wird. Dieses Problem kann durch Batteriespeicher gelöst werden, die allerdings eine weitere finanziell anspruchsvolle Investition darstellen. Ich erwarte jedoch, dass auch diese Speicheranlagen bald durch nationale sowie europäische Subventionen unterstützt werden. Die Installation von PV-Anlagen bietet die Möglichkeit, die überschüssige Energie am Spotmarkt an das Netz zurückzuverkaufen, was interessante Auswirkungen auf die wirtschaftliche Rentabilität der gesamten Investition haben kann.  

Es muss gesagt werden, dass die oben beschriebenen Alternativen finanziell und organisatorisch anspruchsvolle Investitionen darstellen, aber jede Veränderung bringt sowohl Negatives als auch Positives mit sich, hier die Unabhängigkeit von Erdgas sowie die langfristige Senkung der Energiekosten.  

Wenn Sie in Ihrer Bäckerei Umluft- oder Wagenöfen verwenden, können Sie nur die Brenner auf andere Brennstoffe umstellen.  

Für Situationen, in denen die Erdgasversorgung unterbrochen oder eingestellt wird, bietet die Firma Weishaupt, deren Produkte wir seit langem in unsere Systeme einbauen, kombinierte Erdgas- und Heizölbrenner an. Es gibt auch LPG-, LNG- sowie Biogas-Brenner, aber bei den meisten dieser Brennstoffe wird sich der Preis wahrscheinlich nach dem Erdgaspreis richten, der sich derzeit dramatisch verändert.  

Nutzung von Abfallenergie 

Ein weiteres Thema zur Senkung der Energiekosten ist die maximale Nutzung der Abwärme aus den Rauchgasen der Backöfen und der Energie des entstehenden Abdampfes. Kornfeil befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit Energieprojekten, unter anderem mit der Installation der bekannten EkoBlok-Systeme. In dieser Zeit haben wir viel Erfahrung gesammelt und können sowohl kleine als auch umfangreiche Projekte umsetzen. In diesem Jahr haben wir zwei neue Produkte zur Energierückgewinnung eingeführt, welche die Nutzung der Kondensationswärme des Abdampfes, die in allen Bäckereien jeden Tag zu jeder Stunde des Backens vorhanden ist, erheblich verbessern. Es handelt sich um den Abdampf im Umfang von 10-12 % aus dem abschließenden Backvorgang, wobei in jedem Kilo Dampf 0,5 kW Energie steckt. Zur Veranschaulichung bedeutet dies, dass wir aus 100 kg Entnahmedampf 1000 l Heißwasser/h auf 60 C° erhitzen. Die gewonnene Energie kann zur Erwärmung von Warmwasser für Sanitäranlagen sowie von Speisewasser für Dampfkessel oder Kistenwaschmaschinen genutzt werden. Wir haben die ExtraSteam- und ExtraClean-Modellreihen der Ekoblok-Systeme mit einer optimierten Technologie der Abdampfrückgewinnung ausgestattet. Dabei gibt es zwei Abwärme-Outputs: den ersten in Form von Heizwasser mit einer Temperatur von 60/80°C wie bisher und den zweiten in Form von Warmwasser, das je nach den Anforderungen der Anlage im Temperaturbereich von 60-90°C erhitzt wird.  

Ähnliches gilt für das neue Produkt Deodorant, bei dem der Abdampf (bereits ohne Energie) nicht mehr aus der Bäckerei abgeführt, sondern nur von sogenannten „Gerüchen“ gereinigt wird, daher der Name Deodorant. Die austretende Luft erhöht etwas die Luftfeuchtigkeit in der Bäckerei, trägt dadurch zu einem angenehmeren Raumklima bei und vermindert gleichzeitig den problematischen Unterdruck – ein bekanntes negatives Phänomen im Winter, das zum Aufplatzen der Brote führt. Die beschriebenen neuen Produkte zur Verwertung von Abwärme aus Bäckerei-Öfen ermöglichen die Nutzung der zum Backen eingesetzten Energie bis zu 95 % mit dem Vorteil einer erheblichen Energieeinsparung beim Betrieb von Bäckereien. Ausführlichere Informationen finden Sie unter www.kornfeildeo.com

Wenn Sie sich für diese Themen interessieren, wenden Sie sich bitte an uns. Wir helfen Ihnen gerne, ein nachhaltiges Energiekonzept für Ihre Bäckerei umzusetzen. 

Ing. Karel Kornfeil